Heute wollen wir euch mit einem Blog ausführlich erklären, warum wir unsere Schützlinge nicht über längere Zeit reservieren können.
Wir haben immer ganz viele herzige Tiere, welche ein super schönes Zuhause suchen. Die einen Tiere sind in den Augen des Betrachters vielleicht «herziger» als andere, weshalb wir oftmals regelrecht überhäuft werden mit Bewerbungen. Doch verdient haben sie doch alle eine tolle Familie. Aus diversen Gründen können und wollen wir unsere Schützlinge nicht über einen längeren Zeitraum reservieren. Bei den Katzen zum Beispiel reservieren wir maximal eine Woche ab dem Zeitpunkt, an dem die Interessenten schon 1–2-mal hier waren, über ihre Entscheidung geschlafen und fix zugesagt haben (wenn es von allen Seiten aus stimmt). Bei den Hunden kommt man sicher 2–3-mal auf einen Spaziergang, wenn man sich sicher ist, auf welchen Hund die Entscheidung fällt. Danach kommt der Hund zu euch in die Probetage. Verlaufen diese gut, darf der Hund nahtlos bleiben, wir machen einen Schutzvertrag und der Chip wird umgemeldet. Doch warum reservieren wir nicht über längere Zeit? Auch wenn wir ein schönes Tierheim sind und wir alle uns die grösste Mühe geben, dass es unsere Schützlinge hier so schön wie möglich haben, ersetzt es natürlich kein Zuhause. Abends ist kein Mensch da, zu welchem sich die Tiere aufs Sofa oder an die Füsse kuscheln und die volle Aufmerksamkeit des Menschen geniessen dürfen. Sie sind alleine oder mit Artgenossen in einem Zimmer. Auch wenn Jemand bei uns im Tierheim wohnt, kann diese Person sich ja nicht die ganze Nacht abwechslungsweise in jedes Zimmer setzen 😉 Auch lernen die Tiere im Tierheim nicht wirklich viel, weil wir für die anspruchsvolleren Vierbeiner zu wenig Zweibeiner haben, die sich jedem einzelnen Individuum so annehmen können, wie dieses es bräuchten. Wir können z. B. nur punktuell mit den Hunden in die Hundeschule gehen, statt mit jedem Hund jede Woche. Der Stress im Tierheim (es ist immer viel los, viele Leute, viele Besucher, Gebell auf den Wiesen usw.), den man nun mal nicht umgehen kann, ist für viele Tiere hoch und dementsprechend wenig erholsamen Schlaf haben sie. Viele Ruhepausen und ein erholsamer Schlaf aber ist ausgesprochen wichtig, denn so verarbeiten Hunde das Erlebte. Katzen hingegen haben da weniger Mühe, sie nehmen sich den Schlaf einfach. Doch die Samtpfoten hingegen sind äusserst sensibel und stecken den Stress weniger gut weg zum Beispiel Hunde. Katzen geniessen am liebsten ihre eigenen 4 Wände sowie ihren gewohnten Freigang und sind weniger gerne im Tierheim, um fremde Katzen herum und ohne ihre geliebte Routine. Katzen sind Gewohnheitstiere und ein Ortswechsel ist mit viel Stress verbunden. Darum ist es umso schöner, wenn diese so schnell wie möglich wieder ausziehen dürfen. Wenn ihr uns also eine Bewerbung schickt, auf welcher steht, dass ihr erst zu einem späteren Zeitpunkt ein Tier bei euch aufnehmen könnt, teilen wir euch meistens mit, dass ihr euch doch nochmals melden sollt, wenn ihr soweit seid und ihr einem Tier «ab sofort» ein Zuhause geben könnt. Uns geht es einfach nur um's Wohl unserer Tiere, damit diese nicht unnötig lange im Tierheim sitzen müssen. Ausserdem wollen wir natürlich so vielen Tieren wie möglich helfen, und je schneller wieder ein Plätzchen frei wird, desto schneller können wir dem nächsten Tier helfen und ihm ein Dach über dem Kopf bieten. Natürlich heisst das nicht, dass derjenige der das Tier am schnellsten adoptieren kann den "Zuschlag" bekommt. Eine sorgfältige Prüfung des Platzes und des Besitzers erfolgt bei uns sowieso immer. Kommentare sind geschlossen.
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AutorenHier berichten wir über unseren Alltag im Tierheim, spezielle Tiere und ihre Geschichten. Archiv
September 2025
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